Zurück zu den Wurzeln
1989 veröffentlichte der Automatenspezialist Namco das blutige Actiongekloppe namentlich Splatterhouse. Nach etlichen Umsetzungen auf Heimkonsolen sowie zwei Konsolen-exklusiven Fortsetzungen will Bandai Namco der tot geglaubten Reihe nun mit dem schlicht Splatterhouse betitelten Remake für PlayStation 3 und Xbox 360 neues Leben einhauchen. Wir haben den Index-gefährdeten Titel für euch getestet.
Klassische Horrorkost
Die Handlung von Splatterhouse lässt sich in einem einzigen Satz zusammenfassen: Monster versuchen dem muskulösen Maskenträger Rick daran zu hindern, seine Freundin Jennifer aus den Klauen eines wahnsinnigen Wissenschaftlers zu retten. Zu Beginn des Spiels liegt unser Held sterbend in einer Lache seines eigenen Blutes - Rettung in Form einer mystischen, sprechenden Maske liegt aber in greifbarer Nähe. Der schmächtige Teenager setzt das Ding auf und mutiert sogleich zum muskelbepackten Berserker. Er zieht los, um Freundin Jennifer zu retten.
Das blutige Gameplay
Splatterhouse ist kein anspruchsvoller Titel. Im Prinzip geht es eigentlich nur darum, eure Maske mit ausreichend Blut (am besten das von Gegnern) zu versorgen. Im
Gegenzug heilt diese eure Wunden und lässt abgetrennte Extremitäten wieder nachwachsen. Ja, richtig gelesen: Die Spielfigur verliert im Eifer des Gefechts schon mal einen Arm. Die hässlichen Monster lassen sich, aufgrund fehlender KI, ganz einfach per button-mashing zu Brei schlagen. Unterwegs findet Rick immer wieder Knüppel, Klingen oder gar Flinten, die er gegen die Armee der Finsternis einsetzt. Und ist mal kein Knüppel zu finden, genügt auch das nächstbeste Monster: Rick greift sich eines der Viecher, reißt ihm einen Arm aus und verprügelt damit den Rest der Bande.
Blutige Power
Für besonders viel „Monstersaft“ prügelt ihr so lange auf die Gegner ein, bis sie rot aufleuchten. Nun genügt ein einziger Knopfdruck, um den „Finisher“ einzuleiten: Der Bildschirm wird dunkel, und in einer Nahaufnahme reißt Rick dem Gegner beide Arme aus, zerpflückt ihn in zwei Teile oder bricht die Kiefer auseinander, greift in den Hals
und rupft die Lungen aus dem Körper. Mit dem vergossenen Blut ladet ihr die Energie der Maske auf. Die zugehörige Leiste ist in kleine Abschnitte unterteilt - je nachdem, welche Fähigkeit ihr einsetzen wollt, muss der Balken mehr oder weniger gefüllt sein. Mit Hilfe seines schaurigen Kopfschmucks kann Rick zum Beispiel umstehende Gegner anzapfen, um seine eigene Lebensenergie aufzufüllen, oder bei komplett gefüllter Maskenenergie zum klingenbewehrten Berserker mutieren. Im Berserker-Modus genügt für die meisten Monster ein einziger Schlag, doch der Spuk ist schnell wieder vorbei, da die Maskenenergie sehr schnell leer gesaugt wird.
Blutige Misere
Blutbank
Nicht das gesamte Blut wird von eurer Maske absorbiert, ein Teil fließt auch auf euer „Punktekonto“ (Anmerkung des Redakteurs: das war ein verdammt schlechter Wortwitz). Diese Punkte tauscht ihr im Upgrade-Bildschirm gegen neue Kombos,
Statusverbesserungen und sonstigen Kram ein, der euch die Monsterbekämpfung leichter macht. Das ist auch bitter nötig, denn mit zunehmender Spielzeit stürmen immer dickere Brocken auf euch los, sodass beispielsweise Gesundheitsverbesserungen keine schlechten Blutanlagen sind. Sehr gut haben uns die Sidescroll-Abschnitte gefallen, in denen ihr in bester 2D-Jump-Manier über Stacheln hüpft, fiese Kreaturen verdrescht oder schwingenden Messer-Pendeln ausweicht. Und für die volle Retro-Dröhnung könnt ihr die ersten drei Teile der Splatterhouse-Reihe freispielen: Je eines der Spiele erhaltet ihr nach Kapitel 2, 4 und 8 des Story-Modus.
Naja
Wer bis zu diesen Zeilen gelesen hat, könnte annehmen, dass es sich bei Splatterhouse um eine launige Arcade-Action handelt. Leider nicht! Bereits in der ersten Spielstunde nerven die zahlreichen Designpatzer, langen Ladezeiten und matschigen Texturen extrem. Auch die ungenaue Steuerung sowie der schwankende Schwierigkeitsgrad trüben den Gesamteindruck. Darüber hinaus fehlt den zahlreichen Zwischensequenzen der richtige „Pepp“. Schuld an der Misere hat einzig und allein Publisher Namco Bandai, der während der Entwicklungszeit mehrmals das Team gewechselt hat.
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
Getestet für
• Sony PlayStation 3
• Microsoft Xbox 360
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