Konsole, Joy-Cons 2 & Docking-Station
Disclaimer
Da unsere Webseite schon seit jeher für Transparenz steht, möchten wir erwähnen, dass wir die Konsole inklusive Zubehör und dem Spiel „Mario Kart World“ kostenlos von Nintendo Österreich pünktlich zum Verkaufsstart erhalten haben. Ebenfalls wichtig an dieser Stelle: Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
Verarbeitung und Lieferumfang
Nintendos neue Switch-2-Konsole gibt es in zwei Versionen: Als Standalone-Version, die eben die Konsole selbst beinhaltet und für 469 Euro den Besitzer wechselt. In unserem Fall handelt es sich um die Bundle-Version, die das Spiel Mario Kart World beinhaltet, wenn auch nicht in physischer Form. Der Verkaufspreis beträgt hier 509,99 Euro.
Die Konsole wird in einem farbigen und recht stabilen Karton ausgeliefert. Der Lieferumfang ist sehr üppig ausgefallen:
• Nintendo Switch 2 Konsole
• Hinweisheft
• Joy-Con-2-Controller (links und rechts)
• Joy-Con-2-Halterung
• Joy-Con-2-Handschlaufe mit Mausslides (links und rechts)
• Netzteil inkl. USB-C-auf-USB-C-Kabel
• Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel
• Docking-Station
• Download-Code für Mario Kart World (nur beim Mario-Kart-World-Bundle)
In Sachen Zubehör geht das japanische Unternehmen vorbildlich vor und liefert alles für die Inbetriebnahme mit. Neben der Konsole selbst werden natürlich die beiden Joy-Con-2-Controller inkl. Halterung mitgeliefert. Auch sind die neuen Handschlaufen enthalten, deren Adapter Mausslides für den Mausmodus an Bord haben.
Die Switch 2 ist merkbar größer (27.2x11.6x1.4 Zentimeter) und entsprechend schwerer (534 Gramm mit beiden Joy-Cons) als das Vorgängermodell. Der erste Eindruck der Konsole fällt sehr positiv aus. Die Verarbeitung der Konsole selbst ist hochwertig, das Display wurde sauber eingelassen und es sind nur sehr geringe Spaltmaße vorhanden. Hochwertig fühlen sich auch die beiden Joy-Con-2-Controller an, die aufgrund des größeren Displays nun ebenfalls größer sind. Vor allem Personen mit großen Händen wird dieser Umstand gefallen. Was jedoch etwas enttäuschend ist: Nintendo verwendet nach wie vor keine Hall-Effekt-Technologie bei den Joysticks. Wir sind gespannt, ob das Stickdrift-Problem der Switch (1) wieder ein Thema wird. Immerhin: Der Hersteller bietet einen kostenlosen Austausch der Joy-Cons bei technischen Problemen an.
Eine der größten Neuerungen der Switch 2 ist die Anbringung der neuen Joy-Con-2-Controller, die nun deutlich komfortabler per Magnetismus geschieht, anstatt diese von oben in die Schiene zu schieben, als es bei der ersten Switch der Fall ist. Und ja, wir können bestätigen, dass dieser Mechanismus einwandfrei funktioniert. Die Joy-Cons sitzen sehr fest an der Konsole, hatten nur minimal Spiel, was jedoch technisch begründet und von Nintendo beabsichtigt ist, damit in Situationen mit großem Kraftaufwand keine bleibenden Schäden am Controller und am Connector erleidet werden. Um die Joy-Con-2-Controller wieder von der Konsole zu trennen, muss auf der Rückseite der Controller der große Button gedrückt gehalten werden. Ein rein mechanischer Mechanismus drückt den Controller oberseitig von der Konsole weg, sodass der Controller dann einfach abgezogen werden kann.
An der Unterseite der Konsole sitzt mittig der USB-C-Anschluss, der mithilfe der Docking-Station alleinig die Bild- und Audio-Übertragung an den Fernseher ermöglicht. Die großen Öffnungen links und rechts dienen der frischen Luftzufuhr, um die Konsole kühlen zu können. Die beiden Lautsprecher befinden sich oben am Rand außen und unterstützen auch einen simulierten 3D-Sound.
Die Oberseite beherbergt deutlich mehr: Auf der rechten Seite haben wir den Power-Button, die Lautstärkewippe und den Helligkeitssensor. Genau in der Mitte sind die Luftauslässe, aus der die erwärmte Luft nach oben austritt und abgeführt wird. Davon weiter links ist ein weiterer USB-C-Anschluss vorhanden, der jedoch nur zum Aufladen der Konsole oder zum Anschluss von unterstützten Kameras genutzt werden kann. Auch vorhanden ist ein 3,5-mm-Klinkeanschluss, der laut Nintendo mit einem Kopfhörer oder auch einem Mikrofon kompatibel ist. Natürlich ist auch wieder ein Game-Card-Slot für die physischen Spielversionen vorhanden. Dieser unterstützt auch Spiele der ersten Switch Konsole. Ganz links befindet sich dann auch noch das Mikrofon, das auch aus einigen Metern Entfernung gute Arbeit verrichten und Nebengeräusche herausfiltern soll.
Es gibt auch einen verbesserten Standfuß, der nun aus Metall gefertigt wurde. Wird dieser aufgeklappt, kommt der MicroSD-Express-Slot zum Vorschein. Im Vergleich zu den gewöhnlichen MicroSD-Karten, sind die MicroSD-Express-Karten dank PCIe-3.0-x1-Interface deutlich schneller angebunden und erreichen je nach Speicherkarte Lesegeschwindigkeiten von 800 bis 900 MB/s. Um bis zu 2 TB kann der interne, 256 GB große UFS-3.1-Speicher erweitert werden.
Neben dem stationären und mobilen Modus ist mit der Switch 2 ebenfalls auch ein dritter, modularer Modus möglich. Sprich, die Switch 2 steht als Konsole und Bildschirm parat und bis zu zwei Spieler können mit je einem Joy-Con-2-Controller zusammen im Coop spielen.
Der Joy-Con-2-Controller
Die neuen Joy-Con-2-Controller haben nicht nur optische Veränderungen spendiert bekommen, sondern auch ein technisches Upgrade. Der linke Joy-Con-2-Controller (Blau) bietet auf der Oberseite keine neuen Tasten: So bleibt es beim Stick, bei den vier Richtungstasten, dem Minus- und dem Picture-Capture-Button. Bekannt sind beim rechten Joy-Con-2-Controller (Orange) auch der Plus-, X-, Y-, A- und B-Button und natürlich ein weiterer Stick, gefolgt vom Home-Button.
Neu ist hingegen der C-Button, der das GameChat-Feature auf der Konsole startet. Zu den weiteren Tasten gehören der R- und ZR-Button beim rechten und L- und ZL-Button beim linken Joy-Con-2-Controller. Neu ist auch der Maussensor, der vor allem Shooter- und Strategie-Zocker neue Möglichkeiten bei der Handhabung ermöglich. Als Unterstützung liegen der Switch 2 auch die Handschlaufen mit Aufsätzen bei, die zusätzliche Mausslides bieten.
Die Docking-Station
Damit die Technik der (mobilen) Konsole so richtig zur Geltung kommen kann, hat Nintendo eine neue Docking-Station springen lassen. An der Front-Ansicht sind zwei USB-A-Ports zur Stelle, um Kabel und sonstiges Zubehör anschließen zu können. Auch eine kleine LED leuchtet wieder auf, wenn sich die Konsole im Dock befindet und gerade verwendet wird. Hinter der seitlich entfernbaren Abdeckung findet man den USB-C-Stromanschluss für das Netzteil, den HDMI-Anschluss (vermutlich HDMI 2.0(a/ b) und einen Gigabit-LAN-Anschluss als WLAN-Alternative im Docked-Modus. Die deutlich ersichtlichen Lüftungsschlitze werden benötigt, da in der Docking-Station ein kleiner Radiallüfter verbaut ist. Der Lüfter kühlt dabei nicht die Konsole selbst, sondern eine Platine im Inneren der Docking-Station.
Unabhängig von der Optik und verbauten Technik der Docking-Station sind wir über die Verarbeitungsqualität ziemlich enttäuscht. Die Qualität des Kunststoffs ist nur wenig überzeugend - das Teil fühlt sich arg billig an. Hier hätten wir von Nintendo mehr erwartet (vor allem hinsichtlich des Preises).
Interface, Spieleindrücke & Zubehör
Benutzeroberfläche
Im direkten Vergleich mit der Switch 1 bzw. Switch OLED hat sich in Sachen Oberfläche bei der neuen Switch 2 nur wenig getan. Bis auf ein paar runde(re) Icons bleibt die „Stammoberfläche“ unverändert. Auch unerfahrene Anwender bzw. Switch-Neulinge werden sich schnell zurechtfinden im übersichtlichen Interface. Was auf jeden Fall gefällt ist neue optische Aufmachung der Nintendo-Switch-Online- und eShop-App. Zum Beispiel werden vorhandene Trailer direkt in der Kachel abgespielt. Ebenfalls neu ist die Unterstützung des modernen IPv6-Protokolls und die Möglichkeit, einen vierstelliger PIN zu erstellen. Dieser dient vor unbefugtem Zugriff durch Fremde und/oder Kinder.
Ausschließlich im Docked-Mode am Fernseher lässt sich auf Wunsch manuell einstellen, mit welcher Auflösung die Switch 2 am TV arbeiten soll. Danach richtet sich auch automatisch die maximale Bildwiederholfrequenz. Neben 720p (HD) und 1080p (Full-HD) stehen auch 1440p (WQHD) und sogar 2160p (4K) zur Auswahl. Sollte der vorliegende Fernseher auch 120 Hz an Bildwiederholrate unterstützen, können diese 120 Hz bis hoch zu 1440p verwendet werden, wenn auch das jeweilige Spiel dies zulässt.
Noch etwas zum Thema Akku: Die Switch 2 unterstützt erstmalig das Lade-Limit bis 90 Prozent an. Ist das Feature aktiviert, welches man von aktuellen Smartphones kennt, wird der Akku der Switch 2 nur sehr selten bis 100 Prozent aufgeladen, sondern stoppt den Ladevorgang bei um die 90 Prozent. Durch dieses Feature soll die Haltbarkeit des Akkus erhöht werden.
Der Sprachchat
Über den neuen C-Button kann der Sprachchat geöffnet werden, der mit einer separat erhältlichen USB-C-Kamera zum Videochat erweitert werden kann. Für den Gamechat müssen sich Spielende mit einer Handynummer anmelden. Noch ist das Feature kostenfrei, ab dem 31. März 2026 wird dafür eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei Nintendo Switch Online benötigt (aktuell ab circa 20 Euro jährlich). Die Sprachqualität erinnert dabei an Videokonferenz-Tools, wenn ein Mikrofon in einem Meetingraum in der Mitte eines Tisches steht. Recht gut funktioniert im Test auch die automatische Transkription.
Wichtig: Die Gespräche werden aufgezeichnet und zeitweise auf der eigenen Konsole und auf jener der Gesprächspartner gespeichert. Sollte jemand ein Gespräch melden - etwa wegen Beschimpfungen oder Hassrede - werden die Aufzeichnungen mit Nintendo geteilt. Man kann beim Meldevorgang eine Aufzeichnung der vergangenen drei Minuten einsehen und die betreffenden Stellen markieren.
Gaming und Leistung
In den ersten Tagen haben wir vor allem das neue Mario Kart World, The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom in der Nintendo-Switch-2-Edition, Split Fiction und Cyberpunkt 2077 auf der neuen Nintendo Konsole gezockt. Die beiden von Nintendo selbst entwickelten Titel liefen im Handheld- und Docked-Modus stets mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde. In The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom konnten wir darüber hinaus verbesserte Texturen und weniger Kantenflimmern feststellen. Grafisch aufwändigere Spiele wie zum Beispiel Cyberpunk 2077 stellen, dank NVIDIAs DLSS-Technologie, ebenfalls kein Problem für die Switch 2 dar. Was aber klar sein muss: Der Shooter sieht auf der Nintendo Switch 2 schlechter aus als auf der PlayStation 5, der Xbox Series X|S oder einem leistungsstarken PC. Das dürfte aber wohl kaum jemanden überraschen. Schließlich sind die drei letztgenannten Plattformen in Sachen Hardware deutlich besser aufgestellt. Trotzdem kann sich das Spiel im Handheld- und TV-Modus mit all den vorhandenen Einschränkungen sehen lassen.
Das Thema Leistung auf einen Satz heruntergebrochen: Auch wenn die Technik der Switch 2 einen großen Sprung nach vorne gemacht hat, kommt Nintendo nicht an die Leistung der aktuellen Konsolengeneration von Microsoft und Sony heran.
Nintendo Kamera und der neue Pro Controller
Für die Switch 2 bietet Nintendo auch erstmals Kameras an, die entweder für die Videochat-Funktion Gamechat genutzt oder in Spiele integriert werden können, wie es Nintendo mit Mario Party Jamboree noch vorhat.
Die Videoqualität der Nintendo-Kamera (knapp 61 Euro) ist ausreichend für das, was sie tun soll: Die Spielenden im Call werden bildlich freigestellt und auf Wunsch vor einen leeren Hintergrund oder das eigene Gameplay platziert. Die Bildwiederholrate ist leider recht schlecht und manchmal tut sich die Kamera schwer dabei, Personen von Gegenständen (zum Beispiel dem Sofa) zu trennen.
Ein „kleines“ Highlight für uns war definitiv der neue Pro Controller (knapp 90 Euro). Das Eingabegerät fühlt sich durch eine matt-gummierte Oberfläche deutlich wertiger und insgesamt auch runder an, da Nintendo die Oberfläche nun aus einem Guss herzustellen scheint. Sämtliche Bedienelemente sind gut erreichbar und die Knöpfe klicken sich angenehm präzise. Auch die Trigger und Joysticks können sich sehen bzw. spüren lassen.
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