Nintendo Switch 2 - Test/Review
Nach mehr als acht Jahren ist es endlich so weit: Die neue Hybrid-Konsole, die Switch 2, aus dem Hause Nintendo ist offiziell im Handel erhältlich (sofern nicht ausverkauft).
Von Christoph Miklos am 13.06.2025 - 05:04 Uhr

Fakten

Hersteller

Nintendo

Release

05.06 2025

Produkt

Komplettsystem

Preis

ab 469 Euro

Webseite

Media (31)

Einleitung & Datenblatt


Einleitung


Nach mehr als acht Jahren ist es endlich so weit: Die neue Hybrid-Konsole, die Switch 2, aus dem Hause Nintendo ist offiziell im Handel erhältlich (sofern nicht ausverkauft). Das Entertainmentprodukt baut auf dem Konzept des Vorgängers auf. Erneut kann das Gerät via Dock am großen Bildschirm oder im Handheld-Modus betrieben werden. Die Joy-Cons werden diesmal magnetisch mit der Konsole verbunden und verfügen über zusätzliche Funktionen und Tasten. Die Switch 2 ist abwärtskompatibel und unterstützt somit die Spiele der ersten Switch. Wir haben die Konsole ausführlich testen dürfen.

Über Nintendo


Die Nintendo Co. Ltd. (Kyoto, Japan) hat über ihre Konsolen- und Softwareprodukte weltweit bekannte Ikonen der Videospielkultur erschaffen, darunter Mario, Donkey Kong, The Legend of Zelda, Metroid, Pokémon, Animal Crossing, Pikmin und Splatoon.
Das Firmenziel von Nintendo ist es, einzigartige und intuitive Unterhaltungserlebnisse für alle zu produzieren. Dazu zählen die Produktion und Vermarktung von Spielkonsolen wie denen Nintendo Switch-Familie, die Entwicklung von Smart-Geräte-Apps und die Zusammenarbeit mit Partnern an weiteren Unterhaltungsformen wie visuellen Inhalten und Freizeitparks.
Nintendo hat weltweit mehr als 5.5 Milliarden Videospiele und über 800 Millionen Konsolen verkauft. Seit der Veröffentlichung des Nintendo Entertainment Systems vor über 30 Jahren bis heute ist es Nintendos Bestreben, mithilfe einzigartiger Spielerlebnisse ein Lächeln auf die Gesichter von Menschen aus aller Welt zu zaubern.
Nintendo of Europe, ein Tochterunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, dient als Zentrale für Nintendos Europageschäft.

Datenblatt


• Auflösung: max. 3840x2160 (im TV-Modus per Dock) • Display: 7.9", 1920x1080, LCD, kapazitiver Touchscreen • CPU: NVIDIA Tegra T239 (8-Core) • GPU: NVIDIA Ampere (3.09 TFLOPS) • RAM: 12GB LPDDR5X • Speicher: 256GB Flash, microSDXC-Slot (bis 2TB erweiterbar, nur microSD Express) • Anschlüsse: 3.5mm, microSD (nur microSD Express), 2x USB-C • Wireless: Wi-Fi 6 (WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax), Bluetooth • Sensoren: Gyrosensor, NFC, Helligkeitssensor • Akku: Li-Ion (5220mAh), fest verbaut • Farben: schwarz • Abmessungen: 27.2x11.6x1.4cm (inkl. Joy-Con Controller) • Gewicht: 534g (inkl. Joy-Con Controller) • Lieferumfang: Switch 2 Grundgerät, TV-Dock (Anschlüsse: 1x HDMI, 2x USB 2.0, 1x LAN, 1x AC), 2 Joy-Con Controller, Joy-Con Halterung, 2 Joy-Con Handegelenksschlaufen, Netzteil, HDMI-Kabel
Preis: 469 Euro (Stand: 13.06.2025)

Konsole, Joy-Cons 2 & Docking-Station


Disclaimer


Da unsere Webseite schon seit jeher für Transparenz steht, möchten wir erwähnen, dass wir die Konsole inklusive Zubehör und dem Spiel „Mario Kart World“ kostenlos von Nintendo Österreich pünktlich zum Verkaufsstart erhalten haben. Ebenfalls wichtig an dieser Stelle: Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

Verarbeitung und Lieferumfang


Nintendos neue Switch-2-Konsole gibt es in zwei Versionen: Als Standalone-Version, die eben die Konsole selbst beinhaltet und für 469 Euro den Besitzer wechselt. In unserem Fall handelt es sich um die Bundle-Version, die das Spiel Mario Kart World beinhaltet, wenn auch nicht in physischer Form. Der Verkaufspreis beträgt hier 509,99 Euro.
Die Konsole wird in einem farbigen und recht stabilen Karton ausgeliefert. Der Lieferumfang ist sehr üppig ausgefallen:
• Nintendo Switch 2 Konsole • Hinweisheft • Joy-Con-2-Controller (links und rechts) • Joy-Con-2-Halterung • Joy-Con-2-Handschlaufe mit Mausslides (links und rechts) • Netzteil inkl. USB-C-auf-USB-C-Kabel • Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel • Docking-Station • Download-Code für Mario Kart World (nur beim Mario-Kart-World-Bundle)
In Sachen Zubehör geht das japanische Unternehmen vorbildlich vor und liefert alles für die Inbetriebnahme mit. Neben der Konsole selbst werden natürlich die beiden Joy-Con-2-Controller inkl. Halterung mitgeliefert. Auch sind die neuen Handschlaufen enthalten, deren Adapter Mausslides für den Mausmodus an Bord haben. Die Switch 2 ist merkbar größer (27.2x11.6x1.4 Zentimeter) und entsprechend schwerer (534 Gramm mit beiden Joy-Cons) als das Vorgängermodell. Der erste Eindruck der Konsole fällt sehr positiv aus. Die Verarbeitung der Konsole selbst ist hochwertig, das Display wurde sauber eingelassen und es sind nur sehr geringe Spaltmaße vorhanden. Hochwertig fühlen sich auch die beiden Joy-Con-2-Controller an, die aufgrund des größeren Displays nun ebenfalls größer sind. Vor allem Personen mit großen Händen wird dieser Umstand gefallen. Was jedoch etwas enttäuschend ist: Nintendo verwendet nach wie vor keine Hall-Effekt-Technologie bei den Joysticks. Wir sind gespannt, ob das Stickdrift-Problem der Switch (1) wieder ein Thema wird. Immerhin: Der Hersteller bietet einen kostenlosen Austausch der Joy-Cons bei technischen Problemen an. Eine der größten Neuerungen der Switch 2 ist die Anbringung der neuen Joy-Con-2-Controller, die nun deutlich komfortabler per Magnetismus geschieht, anstatt diese von oben in die Schiene zu schieben, als es bei der ersten Switch der Fall ist. Und ja, wir können bestätigen, dass dieser Mechanismus einwandfrei funktioniert. Die Joy-Cons sitzen sehr fest an der Konsole, hatten nur minimal Spiel, was jedoch technisch begründet und von Nintendo beabsichtigt ist, damit in Situationen mit großem Kraftaufwand keine bleibenden Schäden am Controller und am Connector erleidet werden. Um die Joy-Con-2-Controller wieder von der Konsole zu trennen, muss auf der Rückseite der Controller der große Button gedrückt gehalten werden. Ein rein mechanischer Mechanismus drückt den Controller oberseitig von der Konsole weg, sodass der Controller dann einfach abgezogen werden kann. An der Unterseite der Konsole sitzt mittig der USB-C-Anschluss, der mithilfe der Docking-Station alleinig die Bild- und Audio-Übertragung an den Fernseher ermöglicht. Die großen Öffnungen links und rechts dienen der frischen Luftzufuhr, um die Konsole kühlen zu können. Die beiden Lautsprecher befinden sich oben am Rand außen und unterstützen auch einen simulierten 3D-Sound. Die Oberseite beherbergt deutlich mehr: Auf der rechten Seite haben wir den Power-Button, die Lautstärkewippe und den Helligkeitssensor. Genau in der Mitte sind die Luftauslässe, aus der die erwärmte Luft nach oben austritt und abgeführt wird. Davon weiter links ist ein weiterer USB-C-Anschluss vorhanden, der jedoch nur zum Aufladen der Konsole oder zum Anschluss von unterstützten Kameras genutzt werden kann. Auch vorhanden ist ein 3,5-mm-Klinkeanschluss, der laut Nintendo mit einem Kopfhörer oder auch einem Mikrofon kompatibel ist. Natürlich ist auch wieder ein Game-Card-Slot für die physischen Spielversionen vorhanden. Dieser unterstützt auch Spiele der ersten Switch Konsole. Ganz links befindet sich dann auch noch das Mikrofon, das auch aus einigen Metern Entfernung gute Arbeit verrichten und Nebengeräusche herausfiltern soll. Es gibt auch einen verbesserten Standfuß, der nun aus Metall gefertigt wurde. Wird dieser aufgeklappt, kommt der MicroSD-Express-Slot zum Vorschein. Im Vergleich zu den gewöhnlichen MicroSD-Karten, sind die MicroSD-Express-Karten dank PCIe-3.0-x1-Interface deutlich schneller angebunden und erreichen je nach Speicherkarte Lesegeschwindigkeiten von 800 bis 900 MB/s. Um bis zu 2 TB kann der interne, 256 GB große UFS-3.1-Speicher erweitert werden.
Neben dem stationären und mobilen Modus ist mit der Switch 2 ebenfalls auch ein dritter, modularer Modus möglich. Sprich, die Switch 2 steht als Konsole und Bildschirm parat und bis zu zwei Spieler können mit je einem Joy-Con-2-Controller zusammen im Coop spielen.

Der Joy-Con-2-Controller


Die neuen Joy-Con-2-Controller haben nicht nur optische Veränderungen spendiert bekommen, sondern auch ein technisches Upgrade. Der linke Joy-Con-2-Controller (Blau) bietet auf der Oberseite keine neuen Tasten: So bleibt es beim Stick, bei den vier Richtungstasten, dem Minus- und dem Picture-Capture-Button. Bekannt sind beim rechten Joy-Con-2-Controller (Orange) auch der Plus-, X-, Y-, A- und B-Button und natürlich ein weiterer Stick, gefolgt vom Home-Button. Neu ist hingegen der C-Button, der das GameChat-Feature auf der Konsole startet. Zu den weiteren Tasten gehören der R- und ZR-Button beim rechten und L- und ZL-Button beim linken Joy-Con-2-Controller. Neu ist auch der Maussensor, der vor allem Shooter- und Strategie-Zocker neue Möglichkeiten bei der Handhabung ermöglich. Als Unterstützung liegen der Switch 2 auch die Handschlaufen mit Aufsätzen bei, die zusätzliche Mausslides bieten.

Die Docking-Station


Damit die Technik der (mobilen) Konsole so richtig zur Geltung kommen kann, hat Nintendo eine neue Docking-Station springen lassen. An der Front-Ansicht sind zwei USB-A-Ports zur Stelle, um Kabel und sonstiges Zubehör anschließen zu können. Auch eine kleine LED leuchtet wieder auf, wenn sich die Konsole im Dock befindet und gerade verwendet wird. Hinter der seitlich entfernbaren Abdeckung findet man den USB-C-Stromanschluss für das Netzteil, den HDMI-Anschluss (vermutlich HDMI 2.0(a/ b) und einen Gigabit-LAN-Anschluss als WLAN-Alternative im Docked-Modus. Die deutlich ersichtlichen Lüftungsschlitze werden benötigt, da in der Docking-Station ein kleiner Radiallüfter verbaut ist. Der Lüfter kühlt dabei nicht die Konsole selbst, sondern eine Platine im Inneren der Docking-Station. Unabhängig von der Optik und verbauten Technik der Docking-Station sind wir über die Verarbeitungsqualität ziemlich enttäuscht. Die Qualität des Kunststoffs ist nur wenig überzeugend - das Teil fühlt sich arg billig an. Hier hätten wir von Nintendo mehr erwartet (vor allem hinsichtlich des Preises).

Technik & Zubehör


Die neue Technik im Überblick


Rein optisch gesehen könnte die Switch 2 einfach als größeres Switch-1-Modell durchgehen, doch im Inneren hat sich viel getan. Erneut setzt Nintendo auf die technische Expertise von NVIDIA. Der eigens entwickelte T239-SoC wird im 8-nm-Verfahren bei Samsung gefertigt.
Die acht Cortex-A78C-Kerne (ARM) können bis zu 1.1 GHz takten und werden von einem gemeinsamen L3-Cache von 8 MB unterstützt. Doch jeder der Cortex-A78C-Kerne bringt einen eigenen 256 KB großen L2-Cache mit. Zwei der in Summe acht Kerne sind rein für das Betriebssystem der Switch 2 reserviert, sodass für die Spiele sechs Kerne bereitstehen. Auch der 12 GB große LPDDR5X-Speicher mit 7.500 MT/s wird gesplittet. Dem OS stehen 3 GB zur Verfügung und demnach bleiben 9 GB für die Spiele selbst übrig. Das Speicherinterface kommt auf eine Breite von 128 Bit. Die Grafikeinheit basiert auf der NVIDIA Ampere-Architektur, welche bei den GeForce RTX 3000 Grafikkarten (PC) zum Einsatz kommt. Demnach profitiert die Nintendo Switch 2 von DLSS Super-Resolution und Ray-Tracing. Diese Technologien verbessern Leistung und Grafikqualität.
Folgende Qualitäts-Modi unterstützt die Switch 2:
• 3.840 x 2.160 Pixel bis 60 FPS (Quality-Mode) • 2.560 x 1.440 Pixel bis 120 FPS (Performance-Mode) • 1.920 x 1.080 Pixel bis 120 FPS (Performance-Mode) • 1.280 x 720 Pixel bis 120 FPS (Ultra-Performance-Mode)

Das neue, alte Display


Beim Display gibt es gleich mehrere Überraschungen. Da wäre zunächst einmal der Verzicht auf ein modernes OLED-Display. Nintendo hat sich für ein LCD-Display mit IPS-Panel entschieden. Dieses ist mit 7.9 Zoll deutlich größer als das von der Switch OLED (7 Zoll) und Switch 1 (6.2 Zoll). Bei der Auflösung geht es von 1.280 x 720 auf 1.920 x 1.080 Pixel hinauf und dies resultiert bei 7.9 Zoll auf eine Pixeldichte von 278 ppi. Eine Überraschung war sicherlich nicht nur für uns, dass Nintendo auf ein Full-HD-Display inklusive VRR-Unterstützung bis zu 120 Hz setzt. Ein guter Hinweis ist jedoch, dass VRR ausschließlich im Handheld-Modus und nicht im Docked-Modus funktioniert. Und dann ist auch unverändert die Bedienung per Touch möglich und dies funktioniert mit der Switch 2 ziemlich gut. Wir messen eine Abdeckung des erweiterten DCI-P3-Farbraums von rund 89 Prozent. Zum Vergleich: die Switch OLED zeigt mit 95 Prozent etwas mehr Farben. Wie bei OLED üblich ist der Schwarzwert der OLED-Version niedriger. Infolgedessen zeigt die alte Switch OLED tiefes Schwarz und helles Weiß mit deutlich besserem Schachbrettkontrast. In der Praxis fällt das jedoch kaum auf. Die generelle Bildqualität des Bildschirms würden wir mit der Schulnote „Gut“ bezeichnen. Die Switch OLED bietet mit ihrem OLED-Panel aber weiterhin den besten Kontrast, perfektes Schwarz und ist auch im Bett die bessere Wahl.

Der interne Speicher


Während die Switch 1 einen internen eMMC-Speicher von gerade einmal 32 GB mitbrachte (64 GB bei der Switch OLED), sind es bei der Switch 2 immerhin 256 GB an UFS-3.1-Speicher. Wie bereits im Artikel erwähnt, kann der interne Speicher um bis zu 2 TB mittels MicroSD-Express-Karten erweitert werden. Dank PCIe-3.0-x1-Interface sind bis 900 MB/s Transfergeschwindigkeiten möglich. Der Nachteil ist, dass bestehende MicroSD-Karten von der ersten Switch nicht verwendet werden können.

Weitere Schnittstellen


Kurz und knapp: Die Switch 2 verfügt über WiFi 6, Bluetooth 5.2 und NFC.

Maue Akkuleistung


Obwohl der Akku der Switch 5.220 mAh mit sich bringt, geht der Konsole im mobilen Gebrauch schon nach knapp 6 Stunden die Puste aus. Bei der Switch OLED waren es noch bis zu 9 Stunden.
In der Praxis geht der Akku noch schneller leer:
Nintendo Switch 2 - Akku
max. Akkulaufzeit - mehr ist besser
Mario Kart World
205 Min.
Split Fiction
198 Min.
The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
195 Min.

Wärmeentwicklung und Lautstärke


Da das Gehäuse der Switch 2 bis auf das Display aus Kunststoff besteht, hat Nintendo dafür gesorgt, dass die Abwärme nicht stark an die Hände weitergereicht wird. Auch nach einer längeren Zockersession wurde die Hybrid-Konsole maximal lauwarm. Die verbauten Lüfter (Konsole und Docking-Station) waren zu keinem Zeitpunkt hörbar bzw. nervig.

Interface, Spieleindrücke & Zubehör


Benutzeroberfläche


Im direkten Vergleich mit der Switch 1 bzw. Switch OLED hat sich in Sachen Oberfläche bei der neuen Switch 2 nur wenig getan. Bis auf ein paar runde(re) Icons bleibt die „Stammoberfläche“ unverändert. Auch unerfahrene Anwender bzw. Switch-Neulinge werden sich schnell zurechtfinden im übersichtlichen Interface. Was auf jeden Fall gefällt ist neue optische Aufmachung der Nintendo-Switch-Online- und eShop-App. Zum Beispiel werden vorhandene Trailer direkt in der Kachel abgespielt. Ebenfalls neu ist die Unterstützung des modernen IPv6-Protokolls und die Möglichkeit, einen vierstelliger PIN zu erstellen. Dieser dient vor unbefugtem Zugriff durch Fremde und/oder Kinder. Ausschließlich im Docked-Mode am Fernseher lässt sich auf Wunsch manuell einstellen, mit welcher Auflösung die Switch 2 am TV arbeiten soll. Danach richtet sich auch automatisch die maximale Bildwiederholfrequenz. Neben 720p (HD) und 1080p (Full-HD) stehen auch 1440p (WQHD) und sogar 2160p (4K) zur Auswahl. Sollte der vorliegende Fernseher auch 120 Hz an Bildwiederholrate unterstützen, können diese 120 Hz bis hoch zu 1440p verwendet werden, wenn auch das jeweilige Spiel dies zulässt.
Noch etwas zum Thema Akku: Die Switch 2 unterstützt erstmalig das Lade-Limit bis 90 Prozent an. Ist das Feature aktiviert, welches man von aktuellen Smartphones kennt, wird der Akku der Switch 2 nur sehr selten bis 100 Prozent aufgeladen, sondern stoppt den Ladevorgang bei um die 90 Prozent. Durch dieses Feature soll die Haltbarkeit des Akkus erhöht werden.

Der Sprachchat


Über den neuen C-Button kann der Sprachchat geöffnet werden, der mit einer separat erhältlichen USB-C-Kamera zum Videochat erweitert werden kann. Für den Gamechat müssen sich Spielende mit einer Handynummer anmelden. Noch ist das Feature kostenfrei, ab dem 31. März 2026 wird dafür eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei Nintendo Switch Online benötigt (aktuell ab circa 20 Euro jährlich). Die Sprachqualität erinnert dabei an Videokonferenz-Tools, wenn ein Mikrofon in einem Meetingraum in der Mitte eines Tisches steht. Recht gut funktioniert im Test auch die automatische Transkription. Wichtig: Die Gespräche werden aufgezeichnet und zeitweise auf der eigenen Konsole und auf jener der Gesprächspartner gespeichert. Sollte jemand ein Gespräch melden - etwa wegen Beschimpfungen oder Hassrede - werden die Aufzeichnungen mit Nintendo geteilt. Man kann beim Meldevorgang eine Aufzeichnung der vergangenen drei Minuten einsehen und die betreffenden Stellen markieren.

Gaming und Leistung


In den ersten Tagen haben wir vor allem das neue Mario Kart World, The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom in der Nintendo-Switch-2-Edition, Split Fiction und Cyberpunkt 2077 auf der neuen Nintendo Konsole gezockt. Die beiden von Nintendo selbst entwickelten Titel liefen im Handheld- und Docked-Modus stets mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde. In The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom konnten wir darüber hinaus verbesserte Texturen und weniger Kantenflimmern feststellen. Grafisch aufwändigere Spiele wie zum Beispiel Cyberpunk 2077 stellen, dank NVIDIAs DLSS-Technologie, ebenfalls kein Problem für die Switch 2 dar. Was aber klar sein muss: Der Shooter sieht auf der Nintendo Switch 2 schlechter aus als auf der PlayStation 5, der Xbox Series X|S oder einem leistungsstarken PC. Das dürfte aber wohl kaum jemanden überraschen. Schließlich sind die drei letztgenannten Plattformen in Sachen Hardware deutlich besser aufgestellt. Trotzdem kann sich das Spiel im Handheld- und TV-Modus mit all den vorhandenen Einschränkungen sehen lassen. Das Thema Leistung auf einen Satz heruntergebrochen: Auch wenn die Technik der Switch 2 einen großen Sprung nach vorne gemacht hat, kommt Nintendo nicht an die Leistung der aktuellen Konsolengeneration von Microsoft und Sony heran.

Nintendo Kamera und der neue Pro Controller


Für die Switch 2 bietet Nintendo auch erstmals Kameras an, die entweder für die Videochat-Funktion Gamechat genutzt oder in Spiele integriert werden können, wie es Nintendo mit Mario Party Jamboree noch vorhat. Die Videoqualität der Nintendo-Kamera (knapp 61 Euro) ist ausreichend für das, was sie tun soll: Die Spielenden im Call werden bildlich freigestellt und auf Wunsch vor einen leeren Hintergrund oder das eigene Gameplay platziert. Die Bildwiederholrate ist leider recht schlecht und manchmal tut sich die Kamera schwer dabei, Personen von Gegenständen (zum Beispiel dem Sofa) zu trennen. Ein „kleines“ Highlight für uns war definitiv der neue Pro Controller (knapp 90 Euro). Das Eingabegerät fühlt sich durch eine matt-gummierte Oberfläche deutlich wertiger und insgesamt auch runder an, da Nintendo die Oberfläche nun aus einem Guss herzustellen scheint. Sämtliche Bedienelemente sind gut erreichbar und die Knöpfe klicken sich angenehm präzise. Auch die Trigger und Joysticks können sich sehen bzw. spüren lassen.

Fazit

Christoph meint: Eine sehr gute, wenn auch nicht perfekte Weiterentwicklung!

Nach knapp über einer Woche und zahlreichen Spielstunden steht mein (erstes) Fazit zur Switch 2 fest: Nintendo hat in vielen Bereichen abgeliefert, jedoch gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Fangen wir mit den positiven Punkten an: Die neuen Joy-Cons und das Display fühlen sich wertig an. Hier klappert nichts, die Konsole liegt angenehm in der Hand. Auch die Knöpfe selbst sind befriedigend zu drücken. Der Magnetmechanismus und der neue Maus-Modus der Joy-Cons funktionieren einwandfrei. Bei der Kühlung und Lautstärke gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln. Der von NVIDIA stammende und extra für die Switch 2 entwickelte Tegra T239 (SoC) liefert eine gute Leistung. Dank DLSS sind nun auch anspruchsvolle Spiele wie Cyberpunkt 2077 oder Hogwarts Legacy auf der Hybrid-Konsole flüssig und mit einer ordentlichen Grafikqualität spielbar. Was jedoch klar sein muss: an die Performance einer PlayStation 5 und/oder Xbox Series X/S kommt Nintendo nicht mal ansatzweise heran. Erfreulich sind Wechsel bzw. Upgrade zu MicroSD-Express-Karten und IPv6-Protokoll. Loben kann man Nintendo dafür, dass neben der Switch-2-Spiele auch die meisten Spiele der ersten Generation unterstützt werden - sowohl physisch als auch digital. Last but not least: das GameChat-Feature ist eine gelungene Neuerung und der neue Pro-Controller gefällt auf der ganzen Linie.

Jetzt zu den kritischen Aspekten. Ganz oben auf meiner Liste steht das Display. Ja, das größere LCD-IPS-Panel-Display der Switch 2 liefert eine ordentliche Qualität ab, doch im Vergleich zur Switch OLED muss man hier definitiv ein Downgrade in Kauf nehmen. Auch die schlechte Akkuleistung müssen wir an dieser Stelle erwähnen. In Sachen Preispolitik hat Nintendo ordentlich zugelegt. Nicht nur die Hardware ist deutlich teurer geworden - auch die Spiele und das Zubehör kosten (empfindlich) mehr Euros.

Am Ende kann die Switch 2 als logische Evolutionsstufe bezeichnet werden, auch wenn einige Entscheidungen von Nintendo klar in Frage gestellt werden können. Fakt ist zumindest, dass die zusätzliche Leistung in Form der Switch 2 endlich da ist auch einigen älteren Switch-1-Spielen zugutekommt.

86%
Verarbeitung
88
Design/Look
90
Features/Technik
87
Ausstattung
90
Bedienung
95
Akkulaufzeit
75
Preis/Leistung
79
Richtig gut
  • wertige Verarbeitung (Konsole und Joy-Cons 2)
  • deutlich gesteigerte Leistung
  • unterstützt DLSS SR und Raytracing
  • größeres Display (bis 120 Hz, VRR und HDR)
  • magnetische Fixierung der Joy-Con-2-Controller
  • praktischer Maus-Modus der Joy-Cons-2
  • WiFi 6
  • schneller interner Speicher
  • schneller MicroSD-Express-Speicher
  • 4K/60FPS möglich (Docked-Modus)
  • abwärtskompatibel zu den meisten Switch-1-Spielen
  • gute Verbesserungen bei der Oberfläche
  • GameChat nettes, neues Feature
  • üppiger Lieferumfang
  • toller Pro-Controller
Verbesserungswürdig
  • hohe Preise für Konsole, Spiele und Zubehör
  • maue Akkuleistung
  • kein OLED-Display
  • Joy-Con-2-Controller weiterhin ohne Hall-Effekt-Technik
  • Docking-Station fühlt sich billig an
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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