Nintendo Switch 2 - Test/Review
Nach mehr als acht Jahren ist es endlich so weit: Die neue Hybrid-Konsole, die Switch 2, aus dem Hause Nintendo ist offiziell im Handel erhältlich (sofern nicht ausverkauft).
Von Christoph Miklos am 13.06.2025 - 05:04 Uhr

Fakten

Hersteller

Nintendo

Release

05.06 2025

Produkt

Komplettsystem

Preis

ab 469 Euro

Webseite

Media (31)

Interface, Spieleindrücke & Zubehör


Benutzeroberfläche


Im direkten Vergleich mit der Switch 1 bzw. Switch OLED hat sich in Sachen Oberfläche bei der neuen Switch 2 nur wenig getan. Bis auf ein paar runde(re) Icons bleibt die „Stammoberfläche“ unverändert. Auch unerfahrene Anwender bzw. Switch-Neulinge werden sich schnell zurechtfinden im übersichtlichen Interface. Was auf jeden Fall gefällt ist neue optische Aufmachung der Nintendo-Switch-Online- und eShop-App. Zum Beispiel werden vorhandene Trailer direkt in der Kachel abgespielt. Ebenfalls neu ist die Unterstützung des modernen IPv6-Protokolls und die Möglichkeit, einen vierstelliger PIN zu erstellen. Dieser dient vor unbefugtem Zugriff durch Fremde und/oder Kinder. Ausschließlich im Docked-Mode am Fernseher lässt sich auf Wunsch manuell einstellen, mit welcher Auflösung die Switch 2 am TV arbeiten soll. Danach richtet sich auch automatisch die maximale Bildwiederholfrequenz. Neben 720p (HD) und 1080p (Full-HD) stehen auch 1440p (WQHD) und sogar 2160p (4K) zur Auswahl. Sollte der vorliegende Fernseher auch 120 Hz an Bildwiederholrate unterstützen, können diese 120 Hz bis hoch zu 1440p verwendet werden, wenn auch das jeweilige Spiel dies zulässt.
Noch etwas zum Thema Akku: Die Switch 2 unterstützt erstmalig das Lade-Limit bis 90 Prozent an. Ist das Feature aktiviert, welches man von aktuellen Smartphones kennt, wird der Akku der Switch 2 nur sehr selten bis 100 Prozent aufgeladen, sondern stoppt den Ladevorgang bei um die 90 Prozent. Durch dieses Feature soll die Haltbarkeit des Akkus erhöht werden.

Der Sprachchat


Über den neuen C-Button kann der Sprachchat geöffnet werden, der mit einer separat erhältlichen USB-C-Kamera zum Videochat erweitert werden kann. Für den Gamechat müssen sich Spielende mit einer Handynummer anmelden. Noch ist das Feature kostenfrei, ab dem 31. März 2026 wird dafür eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei Nintendo Switch Online benötigt (aktuell ab circa 20 Euro jährlich). Die Sprachqualität erinnert dabei an Videokonferenz-Tools, wenn ein Mikrofon in einem Meetingraum in der Mitte eines Tisches steht. Recht gut funktioniert im Test auch die automatische Transkription. Wichtig: Die Gespräche werden aufgezeichnet und zeitweise auf der eigenen Konsole und auf jener der Gesprächspartner gespeichert. Sollte jemand ein Gespräch melden - etwa wegen Beschimpfungen oder Hassrede - werden die Aufzeichnungen mit Nintendo geteilt. Man kann beim Meldevorgang eine Aufzeichnung der vergangenen drei Minuten einsehen und die betreffenden Stellen markieren.

Gaming und Leistung


In den ersten Tagen haben wir vor allem das neue Mario Kart World, The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom in der Nintendo-Switch-2-Edition, Split Fiction und Cyberpunkt 2077 auf der neuen Nintendo Konsole gezockt. Die beiden von Nintendo selbst entwickelten Titel liefen im Handheld- und Docked-Modus stets mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde. In The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom konnten wir darüber hinaus verbesserte Texturen und weniger Kantenflimmern feststellen. Grafisch aufwändigere Spiele wie zum Beispiel Cyberpunk 2077 stellen, dank NVIDIAs DLSS-Technologie, ebenfalls kein Problem für die Switch 2 dar. Was aber klar sein muss: Der Shooter sieht auf der Nintendo Switch 2 schlechter aus als auf der PlayStation 5, der Xbox Series X|S oder einem leistungsstarken PC. Das dürfte aber wohl kaum jemanden überraschen. Schließlich sind die drei letztgenannten Plattformen in Sachen Hardware deutlich besser aufgestellt. Trotzdem kann sich das Spiel im Handheld- und TV-Modus mit all den vorhandenen Einschränkungen sehen lassen. Das Thema Leistung auf einen Satz heruntergebrochen: Auch wenn die Technik der Switch 2 einen großen Sprung nach vorne gemacht hat, kommt Nintendo nicht an die Leistung der aktuellen Konsolengeneration von Microsoft und Sony heran.

Nintendo Kamera und der neue Pro Controller


Für die Switch 2 bietet Nintendo auch erstmals Kameras an, die entweder für die Videochat-Funktion Gamechat genutzt oder in Spiele integriert werden können, wie es Nintendo mit Mario Party Jamboree noch vorhat. Die Videoqualität der Nintendo-Kamera (knapp 61 Euro) ist ausreichend für das, was sie tun soll: Die Spielenden im Call werden bildlich freigestellt und auf Wunsch vor einen leeren Hintergrund oder das eigene Gameplay platziert. Die Bildwiederholrate ist leider recht schlecht und manchmal tut sich die Kamera schwer dabei, Personen von Gegenständen (zum Beispiel dem Sofa) zu trennen. Ein „kleines“ Highlight für uns war definitiv der neue Pro Controller (knapp 90 Euro). Das Eingabegerät fühlt sich durch eine matt-gummierte Oberfläche deutlich wertiger und insgesamt auch runder an, da Nintendo die Oberfläche nun aus einem Guss herzustellen scheint. Sämtliche Bedienelemente sind gut erreichbar und die Knöpfe klicken sich angenehm präzise. Auch die Trigger und Joysticks können sich sehen bzw. spüren lassen.

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